Törnberichte

Ein kleiner Auszug aus unseren bisher gefahrenen Törns. 

Für jeden etwas dabei!

In unserem Programm bieten wir für Interessierte und Mitglieder eine ganze Reihe von Themen und Ausbildungstörns an. Sollte für Sie dennoch nichts Passendes dabei sein, dann können wir auch gerne für Sie individuelle Törns  mit Familie und Freunden zur Verfügung stellen. 

Sprechen Sie dafür Herrn  Andreas Heid unter 

wsv.hochtaunus@gmail.com oder +49 177 301 585 4 an. 

Flottillentörn "Griechische Inseln Ägäis"

Mit 3 Segelyachten unterwegs zwischen den Inseln der Dodekanes und Kykladen im September 2018

Mitte des Jahres 2017 haben wir sehr gern den Vorschlag eines Vereinsmitgliedes aufgegriffen, der da lautete "Lasst uns doch einmal einen Flottillentörn gemeinsam veranstalten". 

Bereits Ende November haben sich alle Interessierten, d.h. Mitglieder und auch Nichtmitglieder, das erste Mal getroffen und gemeinsam besprochen, wie dies denn aussehen könnte. Land, Route, Skipper, Schiffe, Termin u.a. mehr. Dann ging es ganz schnell. Im Dezember buchten wir 3 Yachten und die Crews standen. Die Vorbereitungszeit war intensiv. Nach einem hervorragenden Vortrag der Bundespolizei bzgl. der aktuellen Themen aus der Region östliches Griechenland, der Vortrag bestärkte uns in unserem Reiseziel, und weiteren 2 Treffen in denen Details miteinander abgestimmt wurden, ging es los. 

Am 15. September übernahmen wir, 3 Skipper und 12 Crewmitglieder, für 14 Tage die Schiffe, eine Bavaria und 2 Sun Odyssey von etwa gleicher Länge. Wir segelten von der Insel Kos Richtung Kalymnos. Kalymnos wurde bereits von Homer in seiner die Ilias erwähnt. Die Bewohner der Insel lebten über 100 Jahre von der Schwammtaucherei und der Verarbeitung der Schwämme. Heute ist der Dienstleistungssektor führend. International bekannt ist die Insel auch unter den Sportkletterern. 

Von dort führte uns die Route begleitet vom nimmermüden Meltemi, dem in den Sommermonaten vorherrschenden Wind in der Ägäis, zur Insel Levitha. Diese Insel wird bereits von dem römischen Dichter Ovid als ein Ort erwähnt, den einst Dädalus und Ikarus überflogen haben sollen. Hier verweilten wir zwei Tage und warteten bis sich eine Phase starken Windes wieder gelegt hatte. Die wunderbare geschützte Bucht, das glasklare Wasser und eine kleine, großartige, sehr urtümliche Taverne sowie die Gastfreundschaft der wirtschaftenden Familie hinterließ bei allen Crews einen bleibenden Eindruck. 

Doch dann war es wieder soweit. Wir verließen die geschützte Bucht und steckten Kurs Richtung Insel Amorgos ab. Von dort führte uns der Meltemi mit 4 schwächer werdend 2 Windstärken nach Santorin im Süden der Kykladen. Häufig wird gerade diese Insel als das Bild der Kykladen verstanden. Sicherlich sie nimmt eine Sonderstellung ein, da sie vulkanischen Ursprungs ist und die Bebauung an den Kraterrändern atemberaubend, ja schwindelerregend erscheint. Nach einer spannenden Nachtfahrt bei ruhigem Wetter und hellem Mondschein durch den Krater und zwischen den kykladischen Inseln Ios, Nsis Anydros, Anafi und Amorgos erreichten wir am frühen Morgen mit einem kurz vorher auf gut 5 Windstärken auffrischenden, sportlichen Meltemi "den Schmetterling in der Mitte der Ägäis". Die Insel Astypalaia. Hier hätten wir gerne noch einen weiteren Tag ausgehalten, doch die Wettervorhersage mahnte uns zum Aufbruch Richtung Kalymnos. Diese Insel kannten wir schon und konnten die Zeit des Sturmes nutzen, um die Insel nun ausgiebig zu erkunden. Und dann war es schon wieder soweit. Wir mussten zurück zum Ausgangspunkt. Die Charterbasis in Kos. 

Was haben wir mitgenommen? Ein großartiger Törn mit so vielen nachhaltigen Erlebnissen und Erfahrungen. Land und Kultur, die Begegnungen mit sehr freundlichen und angenehmen Menschen, viel Spaß und Lachen, die Erfahrung von gemeinsamen Abenteuern, Gemeinschaft, Seemannschaft, bereitwillige Hilfe und vielen kleinen Unterstützungen sowie Segeln pur heben diesen Törn in besonderer Weise heraus. 


Was haben wir mitgenommen? Ein großartiger Törn mit so vielen nachhaltigen Erlebnissen und Erfahrungen. Land und Kultur, die Begegnungen mit sehr freundlichen und angenehmen Menschen, viel Spaß und Lachen, die Erfahrung von gemeinsamen Abenteuern, Gemeinschaft, Seemannschaft, bereitwillige Hilfe und vielen kleinen Unterstützungen sowie Segeln pur heben diesen Törn in besonderer Weise heraus. 

Unser besonderer Dank gilt den Skippern und Co-Skippern, die ihre Crews sicher durch die Ägäis führten, sowie den tollen Crews der Yachten Konstantina, Billy P und Regina, die jederzeit bereit bei richtig guter Stimmung waren.

Wollen wir wieder starten? Ja! Geplant ist es in 2020 einen erneuten Flottillentörn zu initiieren. 

Vorstand

Wassersportvereinigung Hochtaunus Oberursel e.V.




Crew von links nach rechts stehendMatthias, Andreas, Tatjana (mit einer Flasche alkoholfreiem Radler)und sitzend Axel und Gerhard

Sailing with Friends 2017 

Erstmals seit 2008 raus auf die niederländische Waddenzee

Seit nun 10 Jahren veranstalten wir in jedem Jahr den Törn "sailing with friends". 4 bis 5 Tage Spaß und Freude in der Gemeinschaft unter Segeln. Schon viele segelbegeisterte Freunde haben daran teilgenommen. Traditionell findet die Veranstaltung in den Niederlande statt. Gechartert wurden so schon Yachten von 37 bis 50 Fuss Länge. Auch die Seemannschaft mit einem Plattbodenschiff von 10,5 das wir selbst über die Kanäle und das Ijsselmeer fuhren, waren wir schon unterwegs. So wurden bereits viele Häfen in den friesischen Kanälen und Randmeeren, dem Ijssel - und Markermeer von Makkum bis Amsterdam, von Muiden bis nach Medemblik und von Hoorn bis nach Lemmer aufgesucht. Und in diesem Jahr ging es nun erstmals raus auf die Waddenzee. Gestartet wurde in Lemmer über Stavoren und dann die Schleuse bei Kornwerderzand steuerten wir die friesische Insel Vlieland an. Wetter und Wind waren fantastisch. Besser konnten wir es uns nicht wünschen. Dies hielt auch an für die Rückreise über Makkum nach Enkhuizen und zurück nach Lemmer. Leider mussten in diesem Jahr kurzfristig langjährige Crewmitglieder mit Herrmann, Bernd und James absagen. Das war sehr schade, aber die Crew mit Axel, Matthias, Tatjana, Gerhard und Andreas erlebten dennoch eine tolle Zeit ... und für das kommende Jahr laufen schon wieder die Vorbereitungen. 

Vorstand

Wassersportvereinigung Hochtaunus Oberursel e.V.

Faszination griechische Inselwelt - Traumhaftes Segeln in der Ägäis

In 14 Tagen von Athen über die Kykladen nach Kreta von dort zu den Dodekanes Inseln bis nach Rhodos im Juni 2016

Die Idee eines gemeinsamen Segeltörns beseelte die Mitglieder der Marinekameradschaft Oberursel und der Wassersportvereinigung Hochtaunus Oberursel schon lange. Einmal einen Oneway Törn, d.h. Ausgangshafen und Zielhafen unterscheiden sich, durch die Inselwelt der Ägäis durchzuführen. Angetrieben vom Willen die Einzigartigkeit der griechischen Inselwelt von Meer kommend zu erleben und auf diese Weise die Wurzeln unserer europäischen Kultur ganz nah zu berühren. Hellas steht für die Wiege Europas und großartige Leistungen vor allem auf den Gebieten der Philosophie, Politik, Naturwissenschaften, Geschichtsschreibung, Literatur und natürlich dem Theater.

Zuerst jedoch mussten Unterlagen und Angebote gesichtet werden. Eine Crew war zusammenzustellen und natürlich war die Frage zu beantworten, wer kann uns die Möglichkeit eines solchen Unternehmens als Vercharterer bieten. Also wer kann uns für diese Vorhaben eine geeignete Yacht zur Verfügung stellen. Eine Menge Arbeit für unseren Initiator Hermann Frey.

Dann war es soweit. Mit Vernicos Yachts war ein Vercharterer gefunden, der uns die Möglichkeit bot und alles passte gut zusammen: Preis, Segelyacht, Ausgangshafen und seine Erreichbarkeit von Frankfurt aus. So war es uns möglich den Törn von Athen über Kreta nach Rhodos nun fest zu buchen und umzusetzen.

Gleich zwei erfahrene Segler standen uns zur Verfügung mit Hermann Frey von der Marinekameradschaft, der den Törn als Skipper großartig plante, verantwortlich leitete und durchführte, sowie Andreas Heid als Co-Skipper von der Wassersportvereinigung Hochtaunus beide in Oberursel. Klaus Mehler als Gruppenleiter Hessen des Deutschen Marinebundes und selbst ehemaliger Yachteigner, Waldemar Winkler mit langjähriger Erfahrung auf Langstrecken, unter anderem Kap Hoorn, waren weitere Crewmitglieder. Diese Segelcrew fand ihre ideale Ergänzung für die geplante Langfahrt durch einen „Medizinmann“. In unserem Fall die perfekte Besetzung mit Karl Peter Herrmann, ein in Oberursel-Weißkirchen praktizierender Physiotherapeut mit Medizinstudium und welch` Glück auch mit Segellizenz. Seine Künste konnte er sehr hilfreich in dem ein oder anderen Fall im Verlaufe des Törns bestens unter Beweis stellen.  

Skipper und Crew übernahmen im Athener Yachthafen Alimos Kalamaki eine 14 m lange Segelyacht vom Typ Bavaria 46 Cruiser mit dem Namen Ödipus. Interessanterweise war er eine tragische Figur der griechischen Mythologie.

Davon ließen wir uns aber nicht beeindrucken, freuten uns, dass wir nun nach einem Flug über Istanbul nach Athen bei strahlenden Sonnenschein, bester Laune und dem angenehmen Meltemi, einem der vorherrschenden Winde in den Sommermonaten, endlich loslegen konnten. Der Wind war natürlich für unsere geplante Route von herausragender Bedeutung. Denn der trockene Meltemi weht von April bis Oktober aus Nordwest bis Nordost. Er ist angenehm, bringt gutes Wetter und in der Regel klare Sicht. Da unsere geplante Route zunächst Richtung Südost bis Süd führte, waren die Voraussetzungen für gutes Segeln hervorragend.

Doch zunächst einmal musste das Schiff für die Reise klargemacht werden. Es war bis zum Auslaufen noch einiges zu tun. Das Schiff musste übernommen werden, Checklisten für Ausrüstung, Bedienung und Sicherheit wurden sorgfältig durchgearbeitet.  Dies waren die Aufgaben des Skippers und der Rest der Crew besorgte die Verpflegung und verstaute sie in der Yacht. Erst dann war es soweit. Die erste Strecke wurde von unserem Skipper abgesteckt und die Festmacheleinen eingeholt. Schnell lag der Yachthafen hinter uns und unsere Blicke richteten sich Bug voraus auf unser erstes Ziel. Unterstützt vom stetigen Nordwind konnten wir bei bestem Wetter und großartiger Stimmung gute Fahrt in Richtung Kap Sounion machen, dem Kap der Säulen, an der Südspitze Attikas.

Gleich zu Beginn unserer Reise führte dieser erste Stopp uns zurück in die Antike. In einer sehr schönen und ruhigen Bucht sicher vor Anker liegend bestaunten wir die weithin sichtbare Ruine des Poseidontempels aus dem 5 Jh. vor Christus. Gleich am anderen Morgen statteten wir Poseidon, dem Gott des Meeres aus der griechischen Mythologie, einen Besuch ab. Denn seine Unterstützung wollten wir doch erbitten für unseren 14tägigen Törn.

Hier und auf der weiteren Fahrt konnte uns Andreas Heid durch seine humanistische Bildung und Griechenland-Erfahrung immer wieder gute Hintergrundinformationen geben. So gerüstet machten wir uns auf den Weg nach Süden und steuerten die nördlichen Kykladen von Westen kommend an. Von dort segelten wir weiter hinein in die mittleren und südlichen Kykladen. Die Inseln Kea, Kythnos, Paros, Ios und Santorin mit interessanten Häfen und wunderschönen Ankerbuchten zogen uns in ihren Bann. Überall begegneten uns die Griechen mit Herzlichkeit und großer Gastfreundlichkeit.

Santorin oder in der Landessprache Thira, bot besondere Erlebnisse. Die Insel ist ein sehr beliebtes Postkartenmotiv, stellvertretend für die Kykladen. Doch eigentlich ist sie nicht typisch aufgrund ihres vulkanischen Ursprungs. Die Einzigartigkeit ihres Landschaftsbildes, die farbenfrohen Häuser und Kirchen zusammen mit der teils schroffen und kargen Natur bilden überaus interessante Kontraste. Die Steilheit der Hänge und Ufer im inneren Krater, die engen und unebenen Gassen und Wege der alten Ortskerne lassen noch heute die einstmals mühevolle Arbeit der Bewohner erahnen. Heute sind Landwirtschaft und Fischfang fast gänzlich verdrängt vom Tourismus. Er ist nun die Haupteinnahmequelle der Inseln von Santorin. Die großen Kreuzfahrtschiffe fahren Santorin regelmäßig an. Dies hat natürlich viele positive Auswirkungen, aber auch seine Schattenseiten.

Zu der Zeit als wir an der Anlegestelle unterhalb der Ortes Fira auf Santorin festgemacht hatten, lagen 2 große Kreuzfahrtschiffe vor Anker. Natürlich wollen alle Passagiere an Land gehen und sich die Insel anschauen. Und damit kommen wir zum nächsten Erlebnis. Den Transfer der Passagiere zur Insel und zurück besorgten einheimische Barkassenbetreiber und deren Kapitäne. Gern gesehen waren wir leider an der öffentlichen Anlegestelle nicht. Wir schienen die Kleinunternehmer der Andenkenshops am Kai zu stören, wie sie uns wissen ließen. Das An-und Ablegen der Barkassen verursachte immer Bewegung an der recht langen Anlegestelle. Das ist unangenehm für die eigene Yacht, aber gut vorbereitet kein Problem. Doch plötzlich erzeugte ein Schiff direkt in unmittelbarer Nähe unserer Yacht einen derartigen Sog und hohe Welle, dass wir plötzlich sehr unsanft gegen die Kaimauer geschlagen wurden. Dann war klar. Hier meinte man es ernst. Wir sollen weg. Keine wirkliche Empfehlung für einen Platz der vom Tourismus lebt. Das Ziel war erreicht und wir legten sofort ab.

Doch es hatte sein Gutes. Denn wir hatten nun das Glück südlich der Insel um das Kap Akrotiri mit dem Leuchtfeuer Faros herum eine sehr schöne Bucht zu auszumachen für unseren Aufenthalt auf Santorin. Die Yacht ging genau an der richtigen Stelle in der Bucht vor Anker. Für dieses gelungene Manöver zeichnete sich einmal mehr unser Anchor-Man Klaus Mehler verantwortlich. Anschließend entschlossen wir uns auf unseren Schrecken von Fira, an Land zu gehen und etwas für unser leibliches Wohl zu tun. Mit dem Fernglas hatten wir von der Yacht aus am Ufer eine kleine Taverne entdeckt. Kurzentschlossen setzten wir mit dem Beiboot an Land über. Und hier wurden wir von einer großartigen und sehr gastfreundlichen Familie in Ihrer kleinen Taverne verwöhnt. Nun lag unser Abenteuer Anlegestelle Fira weit hinter uns. Wir genossen den wunderbaren Abend bei allerbester Stimmung mit Blick auf die Bucht und unsere Yacht.

Dieser Abend war eine sehr schöne Entschädigung für die 15 Tauchgänge unserer „Taucher“  Andreas Heid und Klaus Mehler, die einen kräftigen Müllsack aus dem Propeller schneiden mussten. Müll – ein sehr drückendes Problem – mit dem sich fast jede Hafen-und Stadtverwaltung auseinandersetzen muss.

Am nächsten Tag lichteten wir den Anker, setzten die Segel und nahmen Fahrt auf nach Heraklion auf der Insel Kreta. Tagsüber begeisterte uns das azur bis tiefblaue Meer soweit das Auge reichte. Dann mit Einbruch der Dämmerung wurden wir gefangen genommen von dem Zauber einer sternenklaren Nacht. Was für ein Naturerlebnis! Dieser Törnabschnitt war die längste Teilstrecke und führte uns weit auf die Ägäis hinaus. Perfekter Meltemi sorgte für eine schnelle Fahrt und wehte uns bereits um Mitternacht, schneller als von unserem Skipper vorausberechnet hatte, in den Hafen von Heraklion. Das Einlaufen in einen unbekannten Hafen bei Nacht erforderte noch einmal die volle Aufmerksamkeit der Crew. Aber letztlich gelang es und wir genossen bevor wir müde in die Kojen schlüpften noch ein gemeinsames Bier mit Blick auf die imposante venezianische Festungsanlage, die über 500 Jahre lang Hafen und Stadt vor Angreifern schützte. In Heraklion selbst standen neben den Hafenformalitäten Spaziergänge in der Altstadt und auch ein Besuch des Palastes von Knossos auf dem Programm.

Dann ging es schon wieder weiter. Entlang der Nordküste von Kreta und weiter zu den Dodekanes Inseln in Richtung Nordost passierten wir noch eine Reihe von Häfen und Inseln, wie den Hafen von Sitia im Osten von Kreta, die Insel Karpathos in der südlichen Ägäis sowie den Inseln Chalki und Symi, die sich bereits in der Nähe von Rhodos, unserem Zielhafen, befinden.

Der Meltemi wehte mal mit 3 Windstärken, aber auf dieser Route in Richtung Rhodos auch schon mal mit 7 Windstärken, so dass wir unter Segel und bei strahlend blauem Himmel auch mal die 8,3 Knoten Fahrt auf der Logge, sozusagen unserem Tachometer, ablesen konnten. In der wunderschön gelegenen, hufeisenförmigen Bucht südlich von Symi mit dem Kloster Panormities konnten wir ausgezeichnet entspannen, bevor wir den hektischen, aber auch sehenswerten Hafen und die Altstadt von Symi besuchten. Das Kloster mit seiner Kirche ist seit alters her ein Wallfahrtsort für Seefahrer. Der Erzengel Michael Panormities ist der Schirmherr der Insel und Beschützer der Seefahrer. Daher die besondere Bedeutung dieses Ortes. Dies erklärte auch, warum hier in dieser schönen Bucht bereits Jahrhunderte zuvor kleine und große Segelschiffe regelmäßig vor Anker gingen.

Nach dem ruhigen und beschaulichen Chalki und der malerischen Bucht mit dem Kloster erwartete uns im Stadthafen von Symi sehr viel Hektik und Betriebsamkeit. Vor allem durch das in Griechenland übliche vor Buganker gehen und mit dem Heck an die Kaimauer anlegen, ist das ein oder andere mitunter lautstarke Durcheinander zwischen den Skippern bei auffrischendem Wind vorprogrammiert. So wurde uns der Anker durch eine Segelyacht bei deren Anlegemanöver aus dem Grund gerissen. Doch alles ging gut, da unser Skipper die Sache ganz schnell im Griff hatte und wir uns an einen anderen ruhigeren Platz verlegen konnten. Symi Stadt und Hafen werden vom Tourismus in der Urlaubssaison beherrscht. Entsprechend laut ging es bis weit in die Nacht zu.

So waren wir dann doch froh am anderen Morgen den Hafen zu verlassen und uns auf unsere letzte Etappe nach Rhodos zu begeben. Unter idealen Windbedingungen trafen wir zu keinem Zeitpunkt auf Flüchtlingsboote. Im Vorfeld des Törns hatten interessierte Segler dies befürchtet. So nahe am Grenzgebiet zwischen der Türkei und der EU Außengrenze mit Griechenland war die Entspannung durch die seit dem Frühjahr getroffenen Entscheidungen und Maßnahmen offensichtlich. Hafenkontrollen, Patrouillen des Küstenschutzes, die militärische Präsenz und vieles mehr an getroffenen organisatorischen Anpassungen waren spürbar ohne für uns sichtbar aufzufallen. Darüber hatte unser Skipper den Törn bestens recherchiert und sehr verantwortungsbewusst vorbereitet.

Rhodos mit seiner Altstadt als UNESCO Weltkulturerbe ist wie auch Symi eine Touristenhochburg und für die Ruhe und Stille suchenden Segler sicher nicht der ideale Zielhafen. Dennoch gerade im Wechsel von Ruhe und Beschaulichkeit, malerischen Häfen, einsamer Ankerbuchten mit der quirligen Betriebsamkeit touristisch geprägter schöner Orte liegt der besondere Reiz und das Erlebnis eines Segeltörns in der Ägäis.

Mit der Einfahrt in den Hafen Mandraki von Rhodos begrüßen uns heute die Wappentiere der Insel mit Namen Elafos und Elafina, einem Hirschpaar.  Dort, wo einst das siebente Weltwunder der Koloß von Rhodos den Hafen beschützte und den Schiffen die Einfahrt von weither zeigte. Im Hafen musste die gesamte Crew noch einmal ihr ganzes Können aufbieten. Pünktlich zum Abschluss frischte der Wind noch einmal kräftig auf und so war es eine echte Herausforderung die Yacht vor den Augen des Vercharterers sicher vor Buganker zu legen und am Kai vertäuen. Doch die geübte Crew meisterte diese Aufgabe mit Bravour.

Nun erwartete uns nach vielen großartigen Erlebnissen, wunderbaren Momenten auf See, der herzlichen Segelgemeinschaft an Bord und den vielen Sehenswürdigkeiten noch ein schöner gemeinsamer Abend in der atemberaubenden Altstadt von Rhodos. Hier ist die über die Jahrhunderte gelebte Berührung der Kulturen und ihrem Erbe unmittelbar noch fühl und erlebbar. Nicht zuletzt deshalb ist die Altstadt auch im Jahr 1988 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt worden.

In diesem Ambiente genossen wir mit Wehmut unseren stimmungsvollen Abschiedsabend, ehe wir am nächsten Morgen den Rückflug antraten. Dieser Törn wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. In besonderer Erinnerung wird uns bleiben die erfahrene griechische Herzlichkeit und Gastfreundschaft, die vielen Naturerlebnisse und die Berührung mit der Geburtsstätte unserer europäischen Kultur, das Segeln und die hervorragende Segelgemeinschaft. Kurzum ein voller Erfolg.

Die Wassersportvereinigung Hochtaunus Oberursel bietet gemeinsam mit der Marinekameradschaft Oberursel allen interessierten Wassersportlern regelmäßig Ausbildung zu den Bootsführerscheinen und für Segeltörns zur Verfügung.

Ansprechpartner

Wassersportvereinigung Hochtaunus Oberursel e.V.

Andreas Heid          +49 177 301 585 4

www.wsv-hochtaunus.de

heid.wsv@gmail.com